Die fremde Frau (Kapitel 8)
Es dämmerte schon langsam als wir mit dem Abendessen fertig waren. Mir schwirrten so viele Fragen im
Kopf. Aber die würde ich sowieso niemals stellen können. Es war wieder "Normalität"
eingekehrt, für meine Großeltern jedenfalls, also spielte ich mit. Nach dem Abwasch
ging ich nach oben in mein Zimmer, um etwas Zeit für mich zu haben. Irgendwie traurig, die Stimmung wurde hier langsam aber sicher wie die bei mir zuhause. Das ging viel zu schnell. Ich knallte meine Zimmer Tür zu, lehnte mich mit dem rücken dran und ließ mich langsam auf den Boden sinken. Was tat ich hier bloß?
Wurde ich etwa verrückt? War ich so Überwältigt von meinen Gefühlen, so gelangweilt von
der Stadt, das ich hier anfing mir ein großes Abenteuer einzubilden? Mit Feen, Geistern
und anderen übernatürlichen dingen? Ich schüttelte meinen Kopf. Alles Schwachsinn, ich glaubte
doch nicht einmal an sowas. Ich war noch nie Abergläubig. Ich besaß zwar eine gewisse
Fantasie, aber so ausgeprägt war sie nicht. Also gab es zwei Möglichkeiten, die 1. war, ich wurde
verrückt. Die 2. es ist wirklich etwas an der Sache. Ich entschied mich für keins von beidem.
Ich stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Dabei fiel mir auf das, seit ich hier
war, sich alles nur um den Rosengarten drehte. Rosen, Rosen und noch mehr Rosen.
Ich entschied mich dafür etwas gemütlicheres an zu ziehen. Außerdem wurde es in dem leichten
Sommerkleid langsam etwas frisch. Ich entschied mich für eine beige Shorts und einen
schwarzen Kapuzenpulli. Das war eindeutig besser, obwohl die Hose kurz war.
Ich schnappte mir mein Buch, um mir die Zeit zu vertreiben, und ließ mich auf's Bett fallen.
Das tat irgendwie gut. Ich fing schon wieder damit an mich einzusperren.
Aber ich glaube, das gehörte nun schon längst zu meiner Persönlichkeit. Ich brauchte einfach meine Ruhe
und hielt es nicht lange unter anderen Menschen aus. Ich vertiefte mich in mein Buch.
Ich versank völlig in eine andere Welt, in eine Welt, vor unserer Zeit. In eine Zeit, wo noch nichts
von der Elektrizität abhängig war. Wo Geld nicht das wichtigste war. Ich war so versunken das ich gar nicht
mehr bemerkte wie die Zeit verstrich. Als ich meine Augen hob bemerkte ich das schon in zehn Minuten
Mitternacht sein würde. Ich hörte auf mich zu wundern, mittlerweile fand ich
so gut wie gar nichts mehr eigenartig. Außer das Verhalten meiner Großeltern, und die Sache mit der Frau..
war. Ich meine, jeder verlor mal sein Zeitgefühl, oder konnte nicht richtig denken.
Ich legte mein Buch zur Seite, und setzte mich auf. Streckte mich ordentlich, und bemerkte das weitere fünf Minuten vergangen waren. Ich sah aus dem Fenster, noch nichts zu sehen von ihr. Oder überhaupt irgendwelche Anzeichen dafür das gleich irgendetwas auftauchen würde. Und ich
fragte mich schon wieder, was mache ich hier überhaupt? Wieso glaube ich daran?
Es kann ja auch alles eine Ausgeburt meiner Fantasie sein. Trotzdem ließ mich das
Gefühl nicht los das es hier wirklich irgendein Geheimnis war. Welches auch immer. Ich machte mich langsam auf den weg nach draußen. Öffnete meine Tür und sah in das dunkle Treppenhaus.
Anscheinend schliefen sie alle schon. Der Künstlerisch gestaltete Flur sah im dunkeln schon fast gespenstisch aus. Alles war dunkel außer das Mondlicht das man von unten durch die Veranda Tür scheinen
sah. Ich setzte langsam einen Fuß vor den anderen um so wenig Geräusche zu machen
wie möglich. Um meine Großeltern nicht zu wecken. Natürlich knarrten die Treppen ein bisschen, aber ich hoffte das sie nichts hörten. Ich gelangte an das untere Ende der Treppen, und
bewegte mich nun langsam auf die Tür zu. Ich öffnete sie. Es war Vollmond und man sah
die Sterne am Horizont leuchten. Es war eine schöne Nacht.
Auf einmal kam Nebel auf. Er wurde immer dichter, so das ich nichts mehr sehen konnte.
Genau wie in der Nacht zuvor, und vorhin bei dem Brunnen. Ihr Blick war.. furcht einflößend..
sie schien ins leere zu Blicken. Sie nahm mich noch nicht war. Ich traute mich aber nicht etwas
zu sagen. Ich atmete einmal tief ein, und machte einen Schritt nach vorn.
Jetzt bemerkte sie mich und blickte mich mit einem Lächeln an. Trotz des lächelnden
Gesichtes wirkte sie düster, und traurig. >>Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.<< Sagte
sie freundlich mit nun klarem Blick zu mir. Ich erschrak. Sie bemerkte es und senkte
ihren Blick nach unten. >>Nun, du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben, doch ich
kann deine Reaktion verstehen. Jeder andere wäre schon längst davon gerannt.
Du wiederum nicht.<< Sie hob ihren Blick wieder und musterte mich mit zusammen gekniffenden
Augen. >>W..wieso sollte ich auch? Du sagtest doch schon das ich keine angst zu haben brauche.<<
Ich stand wie versteinert da. >>Du wolltest mir etwas erzählen?<<
Sie wirkte nicht überrascht das ich das Thema ansprach. Sie wirkte glücklich,
weil ich mich für das was sie zu sagen hatte interessierte. Und ich fing langsam
an mich zu lockern, verlor meine Angst und entspannte mich. Trotz der dunklen Atmosphäre.
>>Ja, das will ich sehr wohl. Es ist sehr wichtig, also hör mir gut zu.<< Nun wirkte sie sehr ernst.
>>Nun, ich glaube du fragst dich wieso ich hier Nachts in dem Garten vor dem Haus
deiner Großeltern erscheine.<< Sie legte eine Pause ein, und ich bemerkte wie sich
langsam Ungeduld in mir ausbreitete. Sie schien es zu bemerken und fuhr fort >>Ich habe einen sehr guten Grund, und ich glaube du wirst ihn verstehen.<< Sie atmete noch einmal tief durch, und versuchte ihre Arme
entspannt und lässig neben ihrem Körper baumeln zu lassen. Sie sah mich mit durchdringender
Miene an.. >>Deine Großmutter hat ein düsteres Geheimnis. Sie ist nicht mehr die, die sie einmal war.
Ihr Herz war nicht rein genug.. nicht aufrichtig genug.. Sie war nicht stark genug um zu
Kämpfen und stürzte viele unschuldige Menschen in den Ruin.<< Mir klappte der Mund auf, wovon
redete sie da bitte? Wieso tat ich mir das überhaupt an? Ich meine.. Ich konnte
es nicht verstehen meine Oma war der netteste und aufrichtigste Mensch neben meinem Opa den ich kannte.
Nein, das konnte einfach nicht war sein.. Aber man sah das sie nicht log. Sie war ernst, und ich
spürte.. was sie spürte. Zorn, Schmerz und Trauer..
entspannt und lässig neben ihrem Körper baumeln zu lassen. Sie sah mich mit durchdringender
Miene an.. >>Deine Großmutter hat ein düsteres Geheimnis. Sie ist nicht mehr die, die sie einmal war.
Ihr Herz war nicht rein genug.. nicht aufrichtig genug.. Sie war nicht stark genug um zu
Kämpfen und stürzte viele unschuldige Menschen in den Ruin.<< Mir klappte der Mund auf, wovon
redete sie da bitte? Wieso tat ich mir das überhaupt an? Ich meine.. Ich konnte
es nicht verstehen meine Oma war der netteste und aufrichtigste Mensch neben meinem Opa den ich kannte.
Nein, das konnte einfach nicht war sein.. Aber man sah das sie nicht log. Sie war ernst, und ich
spürte.. was sie spürte. Zorn, Schmerz und Trauer..
Sehr schön geschrieben und eine total spannende Geschichte! Bitte weiterschreiben :D
AntwortenLöschenLG
Dankeschön :) mach ich auf jeden fall :3
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